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Samstag, 13. August 2016

Frau werden oder ganz am Anfang...

Wenn man als junges Teenagermädchen, nervös und vielleicht auch leicht verängstigt, in einem Wartezimmer sitzt und nicht wirklich weiß was der "Frauenarzt" mit einem anstellen wird, ist man oft doch schnell erleichtert, wenn man feststellen kann, dass alles nur halb so wild war. Viele Ängste legen sich direkt. 
Doch ist es eher selten, dass man schon zu diesem Zeitpunkt weiß, was dieses "Wundermittel" Pille wirklich bedeutet. Denn dass einem ein Rezept in die Hand gedrückt wird, mit dem Hinweis, dass damit die Regel nicht mehr so schmerzhaft ist, man sich allgemein besser fühlen wird und (falls man schon sexuell aktiv) ist, auch einer ungewollten Schwangerschaft vorgebeugt wird, ist fast die Regel.
Das selbst aber die Minipille immer noch eine Hormonkeule ist und den von der Natur gegebenen Haushalt ins Chaos stürzt, so dass die ein oder andere Verarztete in der Zukunft verzweifelt erkennen muss, das doch nicht alles gut ist, nachdem man sich jahrelang in Sicherheit wog, das fällt eher unter den Tisch. Auch diverse Krankheiten die durch die Einnahme ausgelöst werden können, erfährt man erst, wenn sie wirklich eintreten, denn wer versteht schon in dem Alter was die Nebenwirkungen wirklich bedeuten?
Wer das Glück hat eine Familie zu haben, die vorher mit einem spricht, wird wissen was passieren kann, doch ist dies selten und hängt auch immer davon ab, wie viel man seiner Familie von sich selbst zeigen will.

Sicherlich gibt es auch hier immer wieder die guten Beispiele und die heutige Aufklärung sollte einiges mehr preisgeben, aber zu der Zeit als ich selbst zum Arzt ging, fühlte ich mich wie oben beschrieben. Ins kalte Wasser geworfen, tat ich was alle anderen taten und schluckte die rosa Pillchen Tag für Tag. Es schien einfach, wenn man im Stress nicht vergaß die Pille einzunehmen, und auf dem Schulhof sprach man unter den Mädels ganz offen darüber. Heute sitze ich ab und an mit Gleichgesinnten zusammen und weiß: das Absetzen der Pille ist ein einfaches Thema, genau wie die Einnahme, geht von heute auf morgen (natürlich am besten am Ende der Packung), doch die Wochen danach können hart werden, wenn nicht alles so läuft wie man erwartet und man doch nur einen Wunsch hat: Endlich eine Familie zu gründen...